Selbsthilfe für Leberkranke seit 1997

International NASH Day

Fettleber: Experten empfehlen
Impfung gegen Corona

Fettleber, Bild von VSRao auf Pixabay
Fettleber, Bild von VSRao auf Pixabay

Am 10. Juni findet der International NASH Day statt, an dem auf die Gefahren durch die nicht-alkoholische Steatohepatitis (NASH), auch als Fettleber-Hepatitis bezeichnet, hingewiesen wird.

Nichtalkoholische Fettlebererkrankungen (NAFLD) sind weltweit auf dem Vormarsch, so das Global Liver Institute (GLI). Die Hauptgründe sind falsche  Ernährung, Adipositas, Bewegungsmangel und Insulinresistenz. Eine einfache Verfettung der Leber ist bereits ungünstig für die Gesundheit. Dauerhafte Leberschäden entstehen hier jedoch meist nicht oder nur sehr langsam. Anders sieht dies aus, wenn sich die Fettleber zusätzlich entzündet: Dann liegt eine NASH vor. Die Fettleberentzündung ist die schwerste Form von Fettleber und kann zu ernsten Leberschäden führen: Zirrhose und Leberkrebs.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO bezeichnet Adipositas, eine Hauptursache der Fettleber, seit vielen Jahren bereits als „globale Epidemie“. So verwundert es nicht, dass auch Fettlebererkrankungen weltweit epidemische Ausmaße angenommen haben.

Eine NASH gefährdet nicht nur die Leber

Das Global Liver Institute schätzt, dass 25 bis 30 Prozent der Menschheit bereits von einer nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung betroffen sind. Zwei bis sechs Prozent der Menschen leiden sogar an der gefährlichen Form der Fettleberentzündung (NASH). Bis zum Jahr 2030 könnte die Zahl der NASH-Patienten um 50 Prozent steigen. NASH gefährdet dabei nicht nur die Leber. Auch das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigt bei einer Fettleberentzündung erheblich an. Ein Teufelskreis entwickelt sich besonders bei Diabetes-Patienten: Diabetes begünstigt die Entwicklung einer Fettleber und umgekehrt begünstigt eine Fettleber auch Diabetes.

Corona-Pandemie trifft Fettleber-Patienten mehrfach

Die stille Fettleber-Epidemie trifft nun auf die Corona-Pandemie, welche die Welt seit anderthalb Jahren heimsucht. Patienten mit Fettleber werden durch die Pandemie gleich mehrfach getroffen, warnen Experten.

  • Die Corona-Pandemie führt dazu, dass Menschen noch mehr zu Hause sitzen. Frust, Sorgen, Schlafstörungen und Langeweile führen vermehrt zu ungünstiger Ernährung. Es ist nicht nur der Alkohol, der der Leber zusetzt: Softdrinks und süße Naschereien enthalten viel Fruktose, welche Übergewicht, Insulinresistenz und Fettleber begünstigen.
  • Durch die Überlastung der Gesundheitssysteme in vielen Ländern wurden auch ärztliche Betreuung und Diagnostik von anderen Erkrankungen einschließlich der Fettleber zurückgeworfen.
  • Bei Patienten mit Fettleber werden zudem mehr schwere COVID-19-Verläufe beobachtet als in der Allgemeinbevölkerung. Es ist nicht eindeutig geklärt, inwieweit das vermehrte Fett in der Leber selbst dazu beiträgt. Möglicherweise liegt das Problem eher an häufigen Begleitfaktoren wie Adipositas, Bluthochdruck, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen: All dies sind bekannte Risikofaktoren für schwere COVID-Verläufe.

Keine zusätzlichen Impf-Nebenwirkungen bei Leberkranken bekannt

Egal ob das höhere COVID-19-Risiko an der Fettleber oder Begleitfaktoren liegt: Fettleberpatienten sind gut beraten, sich gegen COVID-19 impfen zu lassen. Es sind für Leberkranke bislang keine zusätzlichen Nebenwirkungen oder Risiken der Impfstoffe bekannt, die sich von der Allgemeinbevölkerung unterscheiden. Weitere sinnvolle Impfungen sind nach Ansicht des Global Liver Institute Impfungen gegen die Hepatitisviren A und B, welche die bereits belastete Leber zusätzlich krank machen können, sowie Impfungen gegen Pneumokokken und die jährliche Grippeimpfung.

Lebensstil-Änderungen können zu Rückbildung der Fettleber führen

Obwohl in Studien intensiv an Medikamenten gegen NASH geforscht wird, gibt es bislang keine zugelassene medikamentöse Therapie. Trotzdem sind Betroffene ihrer Erkrankung nicht hilflos ausgeliefert. Im Gegenteil: Lebensstil-Änderungen helfen insbesondere dann, wenn die Fettlebererkrankung im Rahmen von Übergewicht, Diabetes und erhöhten Cholesterinwerten entstanden ist. Vermehrte Bewegung und eine ausgewogene, zum Beispiel mediterrane Ernährung helfen nicht nur bei Übergewicht und Diabetes, sondern können auch dazu führen, dass sich eine Fettleber zurückbildet. Hiermit sinken dann auch Risiken anderer Erkrankungen.

Weitere Informationen finden Sie hier:  www.leberhilfe.org/nash-day , www.international-nash-day.com