Selbsthilfe für Leberkranke seit 1997

Deutscher Lebertag 2022

Expertentipps für eine gesunde Leber

Zum  23. Deutschen Lebertag am 20. November geben Expert:innen der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS)  Tipps, was jeder selbst tun kann, damit die Leber möglichst lange gesund bleibt.

Die Leber hat wichtige Aufgaben für die Gesundheit

Die Leber ist das zentrale Stoffwechselorgan. Viele Menschen denken, die Leber sorge lediglich dafür, dass Giftstoffe aus dem Körper gefiltert und ausgeleitet werden. Doch sie hat so viel mehr wichtige Aufgaben: Sie filtert nicht nur Giftstoffe, sondern vor allem Nährstoffe aus dem Blut und wandelt sie um. Sie ist eine wichtige Speichereinheit, wichtig für die Regulation des Blutzuckers und spielt eine große Rolle bei der Blutgerinnung.

„Wie gesund ein Lebensstil ist, kann man nicht selten auch an der Leber ablesen. Außerdem ist sie in der Lage, Krankheiten und Missstände lange zu kompensieren“, erklärt PD Dr. med. Birgit Terjung, Chefärztin der Klinik für Innere Medizin und Gastroenterologie, GFO Kliniken Bonnxy.

Fettleber ist die häufigste Lebererkrankung

Die häufigste Form der Lebererkrankungen ist die Fettleber. Aber auch virale Lebererkrankungen sowie autoimmune Lebererkrankungen gehören dazu. Unbehandelt können Lebererkrankungen zu Zirrhose und Leberkrebs führen „Die Leber leidet lange still. Beschwerden in Form von Schmerzen oder einer Gelbfärbung der Augen und Haut zeigen sich in der Regel erst, wenn die Leber schon schwer geschädigt ist“, ergänzt Prof. Heiner Wedemeyer, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, Medizinische Hochschule Hannover. Doch die Experten sind sich einig: Mit Prävention und Vorsorge müsse es erst gar nicht zu diesen Beschwerden kommen.

Was kann jeder selbst für eine gesunde Leber tun?

Es gibt einige Möglichkeiten, die Lebergesundheit in die eigenen Hände zu nehmen: „Ernährung und Bewegung spielen eine große Rolle für die präventive Lebergesundheit, aber auch das frühzeitige Erkennen von Lebererkrankungen“, erläutert Dr. Terjung. Seit Oktober 2021 ist das Screening auf Hepatitis-B- und -C- Viren Teil des Gesundheits-Check-up ab 35 Jahren. Beide Erkrankungen verlaufen zu Beginn beinahe völlig symptomlos, daher ist ein Screening, die einzige Möglichkeit die Krankheiten früh zu entdecken. Aber auch ein Check der Leberwerte bei Verdacht auf eine Fettlebererkrankung ist sinnvoll. Die meisten Menschen, bei denen eine Fettlebererkrankung auftritt, haben ebenfalls einen Diabetes. Das raten die Fachleute:

Der Leber zuliebe den Alkoholkonsum einschränken

Verzichten Sie auf Alkohol. Er enthält nicht nur Zellgifte, sondern ist auch hochkalorisch. Das bedeutet er enthält viel Energie, die im Regelfall nicht verwendet, sondern in der Leber als Fett gespeichert wird.

Öfter mal Fisch statt Fleisch

Achten Sie auf Ihre Ernährung, ersetzen Sie rotes Fleisch durch Fisch und Meeresfrüchte. Sie enthalten Omega-3-Fettsäuren, die die Leber hervorragend verarbeiten kann. Setzen Sie auf hochwertige pflanzliche Öle, wie Leinsamen- und Weizenkeimöl.

Bewegung baut Fett in der Leber ab

Wann immer es geht: Bewegen Sie sich. Fett, auch in der Leber, kann nur dann abgebaut werden, wenn Sie mehr Kalorien verbrennen, als Sie zu sich nehmen.

Medikamente sorgsam dosieren

Für Medikamente gilt: so viel wie nötig, so wenig wie möglich. Auch freiverkäufliche Mittel, wie beispielsweise Paracetamol, können zu schweren Leberschäden führen.