Hepatitis-Infektionen rechtzeitig erkennen
Am 28. Juli ist Welt-Hepatitis-Tag. Er soll auf die Risiken, Verbreitung, Schutz- und Behandlungsmöglichkeiten von Hepatitis-Infektionen aufmerksam machen.
Das deutsche Motto „Ich warte nicht, Ich handele!“ weist darauf hin, dass Menschen selbst aktiv werden sollten, um sich und andere vor Hepatitis-Infektionen oder ihren Folgen zu schützen. Aktiv werden kann heißen, sich testen zu lassen. Aktiv werden kann für Hepatitis-Betroffene heißen, eine antivirale Therapie zu starten oder sich zumindest darüber beraten zu lassen. Aktiv werden kann heißen, sich gegen Hepatitis B impfen zu lassen.
Alle in Deutschland Krankenversicherten ab 35 Jahren können sich einmal kostenlos auf Hepatitis B und C testen lassen. Dieser Test wird in Hausarztpraxen als Teil der sogenannten „Gesundheitsuntersuchung“ angeboten, die früher als Check-up 35 bezeichnet wurde.
Darüber hinaus wird ein Hepatitis-B- und -C-Test für alle Menschen mit Risikofaktoren oder Anzeichen einer Virushepatitis empfohlen und in der Regel auch erstattet. Hierzu gehören z.B. erhöhte Leberwerte, die auf viele Lebererkrankungen hinweisen können, aber eben auch auf Virushepatitis. Auch Risikofaktoren wie aktiver oder früherer Drogenkonsum, der Erhalt von Blutprodukten vor 1992 oder infizierte Sexualpartner sollten ein Anlass sein, einen Test auf Virushepatitis durchzuführen.
Schwangere Frauen werden schon seit vielen Jahren auf Hepatitis B getestet. Bislang erfolgte dieser Test erst spät in der Schwangerschaft, wird aber seit 2023 sehr früh empfohlen. Je früher eine Hepatitis B in der Schwangerschaft entdeckt wird, desto besser lässt sich das Ungeborene vor der Infektion schützen.
Die größte Gefahr bei Hepatitis B und C sind langjährige, unerkannte, chronische Infektionen. Unbehandelt können chronische Hepatitis-Infektionen zu schweren Leberschäden wie Zirrhose und Leberkrebs führen und erhöhen möglicherweise auch das Risiko anderer Erkrankungen. Eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung kann dieses Risiko senken und zudem verhindern, dass andere angesteckt werden.